Viele
Menschen behaupten von sich normal zu sein.
Die Frage
ist, wie wird dieses normal überhaupt definiert?
„Wie war
dein Tag?“
„Ich hatte
einen ganz normalen Tag.“
Selbstverständlich
fragen die meisten von uns nicht nach. Sie nehmen diese Antwort hin und führen
das Gespräch weiter oder verabschieden sich. Dabei ist diese Antwort, die
natürlich eine normale Antwort ist, doch null Aussagekräftig.
Wie stelle
ich mir einen normalen Tag vor? Was genau ist normal? Gehört zu einem normalen
Tag, dass man in einem Café gesessen, einen Cappuccino getrunken oder
vielleicht ein Eis gegessen hat? Ist es normal wenn jemand 2 Stunden Sport
gemacht hat?
Wisst ihr
worauf ich hinaus möchte?
Dieses
ominöse normal begleitet uns durch jeden Tag. Es ist für viele Menschen ein
alltäglicher Begriff geworden. Ich glaube, dass ich auch herausgefunden habe,
weshalb es so ist. Viele Menschen empfinden schöne Dinge als etwas normales.
Genau daran kann es auch liegen, dass es viele Personen gibt, die den Blick für
das Wesentliche verloren haben.
Ich finde es
keineswegs normal 1 Stunde lang im Café zu sitzen. Ganz im Gegenteil, ich freue
mich darüber und genieße diesen glücklichen Moment.
Sich die
Zeit fürs Joggen zu nehmen, sich aus zu toben und anschließend stolz darauf zu
sein, dass man etwas vollbracht hat, ist ebenfalls nicht normal. Man könnte
fast sagen, dass es eine Art Luxus ist. Ein Luxus, den leider viele als
Normalität bezeichnen.
Neulich
hatte ich ein Gespräch mit einem Bekannten. Er war von Freitag bis Sonntag bei
Freunden in Düsseldorf. Als ich ihn anschließend getroffen hatte stellte ich
natürlich die Frage, wie sein Wochenende war.
Die Antwort
hatte mich fast vom Stuhl gehauen.
„Ach,
irgendwie ganz normal.“
Hey, der Typ
ist von Hamburg nach Düsseldorf gefahren. Hat dort zwei Nächte mit Freunden
verbracht und sich Düsseldorf und die Altstadt angesehen. Wie bitte schön kann
man ein solches Wochenende als normal bezeichnen?
Viele kleine
Dinge werden als normal bezeichnet. Es sind Dinge, die einen viel schöneren
Ausdruck für die. Wenn ich an der Alster spazieren gehen, dabei die Sonne
genießen und vielleicht noch, so wie gestern, ein Schwanenpärchen mit sieben
Jungen sehe, kann es nicht normal sein. Für mich ist es etwas Besonderes die
Zeit zu haben, dort sein zu dürfen und wenn ich dann noch sieben kleine weiße
Wattebällchen übers Wasser schwimmen sehen, freut sich mein kleines Herz.
Dinge die
sich in unseren Alltag als festes Ritual manifestiert haben, sind aus meiner
Sicht trotzdem noch lange nicht normal. Ein Paradebeispiel dafür ist der
morgendliche Becher Kaffee im Bett. Viele Menschen die dies tun bezeichnen es
als Normalität. Ich nicht!
Für mich ist
es etwas Besonderes, dass ich mir diesen Becher Kaffee im Bett erlauben darf.
Normal ist
es, dass man morgens unter die Dusche springt, dass man sich seine Zähne putzt
und, sich die unter die Achseln schmiert. O. k., der letzte Punkt ist leider
nicht für alle Menschen Normalität ... ;-)
Mir lag auf
dem Herzen, einfach mal versuchen zu erklären, dass nicht alle Dinge die wir
als normal bezeichnen, auch wirklich normal sind.
Mich würde
es sehr freuen, wenn ihr euch euren Tagesablauf noch mal anseht und am Abend
dann ein Fazit daraus ziehen würdet.
Wenn ihr
(wir) dann Dinge finden, die eigentlich gar nicht normal waren, die wir aber in
unseren Gedanken als normal abgespeichert hatten, ist doch alles gut. Dann gibt
es nur noch eine Aufgabe diese erledigen müssen.
Wir müssen
diesen Dingen, die uns Freude gemacht haben, wieder einen anderen Namen geben.
Sie dürfen nicht in die Kategorie normal fallen.
🌹🍀🎈
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