Freitag, 7. September 2018

Wer ... Oder auch WAS ... ist NORMAL?


Viele Menschen behaupten von sich normal zu sein.

Die Frage ist, wie wird dieses normal überhaupt definiert?



„Wie war dein Tag?“

„Ich hatte einen ganz normalen Tag.“



Selbstverständlich fragen die meisten von uns nicht nach. Sie nehmen diese Antwort hin und führen das Gespräch weiter oder verabschieden sich. Dabei ist diese Antwort, die natürlich eine normale Antwort ist, doch null Aussagekräftig.



Wie stelle ich mir einen normalen Tag vor? Was genau ist normal? Gehört zu einem normalen Tag, dass man in einem Café gesessen, einen Cappuccino getrunken oder vielleicht ein Eis gegessen hat? Ist es normal wenn jemand 2 Stunden Sport gemacht hat?



Wisst ihr worauf ich hinaus möchte?

Dieses ominöse normal begleitet uns durch jeden Tag. Es ist für viele Menschen ein alltäglicher Begriff geworden. Ich glaube, dass ich auch herausgefunden habe, weshalb es so ist. Viele Menschen empfinden schöne Dinge als etwas normales. Genau daran kann es auch liegen, dass es viele Personen gibt, die den Blick für das Wesentliche verloren haben.

Ich finde es keineswegs normal 1 Stunde lang im Café zu sitzen. Ganz im Gegenteil, ich freue mich darüber und genieße diesen glücklichen Moment.

Sich die Zeit fürs Joggen zu nehmen, sich aus zu toben und anschließend stolz darauf zu sein, dass man etwas vollbracht hat, ist ebenfalls nicht normal. Man könnte fast sagen, dass es eine Art Luxus ist. Ein Luxus, den leider viele als Normalität bezeichnen.



Neulich hatte ich ein Gespräch mit einem Bekannten. Er war von Freitag bis Sonntag bei Freunden in Düsseldorf. Als ich ihn anschließend getroffen hatte stellte ich natürlich die Frage, wie sein Wochenende war.

Die Antwort hatte mich fast vom Stuhl gehauen.

„Ach, irgendwie ganz normal.“



Hey, der Typ ist von Hamburg nach Düsseldorf gefahren. Hat dort zwei Nächte mit Freunden verbracht und sich Düsseldorf und die Altstadt angesehen. Wie bitte schön kann man ein solches Wochenende als normal bezeichnen?



Viele kleine Dinge werden als normal bezeichnet. Es sind Dinge, die einen viel schöneren Ausdruck für die. Wenn ich an der Alster spazieren gehen, dabei die Sonne genießen und vielleicht noch, so wie gestern, ein Schwanenpärchen mit sieben Jungen sehe, kann es nicht normal sein. Für mich ist es etwas Besonderes die Zeit zu haben, dort sein zu dürfen und wenn ich dann noch sieben kleine weiße Wattebällchen übers Wasser schwimmen sehen, freut sich mein kleines Herz.



Dinge die sich in unseren Alltag als festes Ritual manifestiert haben, sind aus meiner Sicht trotzdem noch lange nicht normal. Ein Paradebeispiel dafür ist der morgendliche Becher Kaffee im Bett. Viele Menschen die dies tun bezeichnen es als Normalität. Ich nicht!

Für mich ist es etwas Besonderes, dass ich mir diesen Becher Kaffee im Bett erlauben darf.

Normal ist es, dass man morgens unter die Dusche springt, dass man sich seine Zähne putzt und, sich die unter die Achseln schmiert. O. k., der letzte Punkt ist leider nicht für alle Menschen Normalität ... ;-)



Mir lag auf dem Herzen, einfach mal versuchen zu erklären, dass nicht alle Dinge die wir als normal bezeichnen, auch wirklich normal sind.

Mich würde es sehr freuen, wenn ihr euch euren Tagesablauf noch mal anseht und am Abend dann ein Fazit daraus ziehen würdet.

Wenn ihr (wir) dann Dinge finden, die eigentlich gar nicht normal waren, die wir aber in unseren Gedanken als normal abgespeichert hatten, ist doch alles gut. Dann gibt es nur noch eine Aufgabe diese erledigen müssen.

Wir müssen diesen Dingen, die uns Freude gemacht haben, wieder einen anderen Namen geben. Sie dürfen nicht in die Kategorie normal fallen.

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